Die Whistler-Legende by Hubert Haensel

Die Whistler-Legende by Hubert Haensel

Autor:Hubert Haensel [Haensel, Hubert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Stardust, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2009-09-25T01:00:00+00:00


6.

Mit einer lässigen Bewegung strich Stuart Lexa sich das blonde Haar aus der Stirn. Längst hatte er sich daran gewöhnt, dass jeder ihn bei der ersten Begegnung eindringlich musterte. Vielleicht, weil er sich ruhig und gelassen gab, ganz im Gegensatz zu seinem Erzeuger. Maximilian Lexa galt als absoluter Hektiker und war immer in Bewegung, die Unruhe in Person. Trotzdem hatte er es bis zum Vize-Admiral gebracht, und die fünfzig Forschungskreuzer der Explorerflotte waren sein Ein und Alles.

Genau darüber schien Rikoph Furtok nachzudenken, während er Lexa beobachtete. Fast ein wenig zu intensiv, fand Stuart, als versuche Furtok, seine Fähigkeiten einzuschätzen.

Sean Legrange hingegen beachtete der Mann mit keinem Blick. Möglich, dass Furtok darauf aus war, die besten Kräfte des Jahrgangs für seine Handelsflotte zu sichern. Warum sonst hätte er an Bord der NIKE QUINTO bleiben sollen, und warum sonst hätte er mit seinem Sohn Kraton nur ein paar belanglose Sätze gewechselt? Dass er Sean übersah, konnte keine anderen als persönliche Gründe haben.

Natürlich unterhielt Furtok beste Beziehungen zur Space-Academy. Alle Besucher hatten das Schiff nach ihrem mehr oder weniger ausgedehnten Rundgang wieder verlassen, nur Furtok hatte als Einziger eine der Mannschaftskabinen bezogen.

Stuart Lexa zweifelte inzwischen nicht mehr daran, dass Furtok den gesamten Ausbildungsflug mitmachen würde.

Der dritte Tag im Raum war angebrochen, die NIKE QUINTO hatte das Stardust-System längst hinter sich gelassen und war mit einer Reihe kurzer Überlichtetappen in das Dickicht der Sterne vorgedrungen.

»Das nächste Überlichtmanöver in exakt zwanzig Minuten! Ziel ist ein Doppelsternsystem, Entfernung weniger als acht Lichtjahre – die Koordinaten sind ausfindig zu machen. Zwei Planeten auf exzentrischen Bahnen wurden für dieses System nachgewiesen.«

Kommandant Timon gab die Anweisung überraschend, ohne jeden Kommentar. Von Praktikanten im dritten Jahr erwartete er, dass sie die Situation meisterten.

Die Koordinaten mussten sie sich selbst beschaffen. Nicht gerade einfach in der knapp bemessenen Zeitspanne, zumal die Richtung unbekannt war.

Wie viele Doppelsterne standen wohl innerhalb der fraglichen Distanz? Stuart argwöhnte, dass mehrere Systeme in Betracht kamen. Die beiden exzentrischen Planeten würden das Ziel definieren.

»Die astronomischen Daten ...«

»Ich kümmere mich schon darum, Stuart!«, bot Sean an. »Dein Job ist die Vorbereitung des Manövers ...«

Lexa nickte knapp. »Die aktuellen Zustandsparameter zu mir!«, verlangte er. »Energieüberwachung: Speicherbänke, Schutzschirme und so weiter. Ich brauche eine Hochrechnung für den spätesten Beschleunigungspunkt.«

Furtok war immer noch da und beobachtete. Stuart Lexa hatte Mühe, den forschenden Blick zu ignorieren. Zur Handelsflotte wollte er bestimmt nicht, schon gar nicht, wenn Furtok dahinterstand.

Zugegeben, die Furtok Interstellar Company verfügte über die modernsten Schiffe. Zehn Frachter der neuen CHARON-Klasse mit 250 Metern und fünfundzwanzig Raumtransporter der ebenfalls erst im Stardust-System entwickelten hundert Meter großen BOREAS-Klasse. Der Konzern war in der Hinsicht federführend, zumal Furtok an der Entwicklung dieser zivilen Schiffe beteiligt war. Geringe Anschaffungskosten, eigentlich nur eine Verrechnung mit Lizenzgebühren. Kraton hatte deshalb eine zu dicke Lippe riskiert und unnötig angegeben, was Stuart im Nachhinein mit einem Achselzucken abtat. Ohnehin konnte er sich nicht vorstellen, dass Furtok an ihm Interesse hatte. Ihre Familien passten nicht zusammen. Die Zerwürfnisse in der Vergangenheit waren keineswegs vergessen.

Selbst wenn er versuchte, unvoreingenommen zu sein, Furtoks Nähe sah Stuart mit einer gewissen Scheu.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.